Die Elektronische Stabilisierungskontrolle erhöht die Fahrstabilität.
Abb. 152 Mittelkonsole mit ESC-Schalter
Mithilfe des ESC wird die Kontrolle über das Fahrzeug in fahrdynamischen Grenzsituationen wie z.B. beim Beschleunigen und in Kurven erhöht. Es reduziert unter allen Fahrbahnbedingungen die Schleudergefahr und verbessert somit die Fahrstabilität des Fahrzeugs. Dies geschieht bei allen Geschwindigkeiten.
In der Elektronische Stabilisierungskontrolle sind das Antiblockiersystem (ABS), die Elektronische Differenzialsperre (EDS) und die Antriebsschlupfregelung (ASR) integriert.
Funktionen
Das ESC-Steuergerät verarbeitet die Daten der genannten Funktionen. Es verarbeitet außerdem zusätzlich Messdaten, die von hochempfindlichen Sensoren bereitgestellt werden. Diese zusätzlichen Messdaten sind die Drehgeschwindigkeit des Fahrzeugs um seine Hochachse, die Fahrzeugquerbeschleunigung, der Bremsdruck und der Lenkeinschlag. Durch die Lenkbewegung und die Fahrgeschwindigkeit wird die vom Fahrer gewünschte Fahrtrichtung bestimmt und fortlaufend mit dem tatsächlichen Fahrzeugverhalten verglichen. Bei Abweichungen, wie z.B. beginnendes Schleudern des Fahrzeugs, bremst das ESC das Rad bzw. die entsprechenden Räder automatisch ab. Durch die bei der Abbremsung am Rad wirksamen Kräfte wird das Fahrzeug wieder stabilisiert. Bei übersteuerndem Fahrzeug (Tendenz zum Ausbrechen des Hecks) erfolgt der Bremseingriff vorwiegend am kurvenäußeren Vorderrad. Bei untersteuerndem Fahrzeug (Tendenz zum Schieben aus der Kurve) am kurveninneren Hinterrad. Das ESC arbeitet in Verbindung mit dem ABS ⇒ Seite 196. Bei einer Störung des ABS fällt auch das ESC aus.
Ausschalten
Das ESC schaltet sich beim Anlassen des Motors automatisch ein und führt einen Selbsttest durch. Das ESC kann nicht ausgeschaltet werden.
ACHTUNG
Die physikalisch vorgegebenen Grenzen können auch durch das ESC nicht außer Kraft gesetzt werden. Auch bei Fahrzeugen mit EDS sollten Sie Ihre Fahrweise stets dem Fahrbahnzustand und der Verkehrssituation anpassen. Dies gilt besonders bei glatter und nasser Fahrbahn. Das erhöhte Sicherheitsangebot darf nicht dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzugehen! Andernfalls besteht Unfallgefahr!