Bei einem Frontalunfall müssen große Bewegungsenergien abgebaut werden.
Abb. 6 Prinzipdarstellung: Ein Fahrzeug fährt mit nicht angegurteten Insassen
auf eine Mauer zu
Abb. 7 Prinzipdarstellung: Das Fahrzeug prallt mit nicht angegurteten Insassen
gegen die Mauer
Das physikalische Prinzip eines Frontalunfalls ist einfach zu erklären. Sobald sich ein Fahrzeug in Bewegung setzt ⇒ Abb. 6, wirkt sowohl auf das Fahrzeug als auch auf die Insassen des Fahrzeug eine Energie, die als "kinetische Energie" bezeichnet wird. Die Größe der "kinetischen Energie" hängt ganz wesentlich von der Fahrzeuggeschwindigkeit, vom Gewicht des Fahrzeugs und dem der Fahrzeuginsassen ab. Bei steigender Geschwindigkeit und zunehmendem Gewicht muss mehr Energie im Falle eines Unfalls "abgebaut" werden. Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ist jedoch der bedeutsamere Faktor. Wenn sich beispielsweise die Geschwindigkeit von 25 km/h auf 50 km/h verdoppelt, vervierfacht sich die Bewegungsenergie! Da die Fahrzeuginsassen in unserem Beispiel keine Sicherheitsgurte tragen, wird im Falle eines Aufpralls die gesamte Bewegungsenergie der Fahrzeuginsassen nur durch den Aufprall auf die Mauer abgebaut ⇒ Abb. 7. Sollten Sie auch nur mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h bis 50 km/h fahren, werden bei einem Unfall am Körper Kräfte wirksam, die leicht eine Tonne (1 000 kg) übersteigen können. Die auf Ihren Körper wirkenden Kräfte steigen bei höheren Geschwindigkeiten sogar noch an.
Fahrzeuginsassen, die ihre Sicherheitsgurte nicht angelegt haben, sind also nicht mit ihrem Fahrzeug "verbunden". Bei einem Frontalunfall werden sich diese Personen folglich mit der gleichen Geschwindigkeit weiterbewegen, mit der sich das Fahrzeug vor dem Aufprall bewegt hat! Dieses Beispiel gilt nicht nur für Frontalunfälle, sondern für alle Arten von Unfällen und Kollisionen.